Firma Stachl
Schusterei und Schuhaus, Ortopädische Werkstatt

Das Schuhhaus und die Werkstatt Stachl
1929 – 2015
Die Familie Stachl war schon vor 1945 als Schuhmacher tätig. Franz Stachl (*1901 †1966) Senior startete 1929 seinen eigenen Betrieb. Er übernahm die Schuhmacherei von Jakob Grutschnigg in der Villa Josefine. Die Villa Josefine lag in der Nähe des heutigen Kurhauses Badehospiz auf der Badbergstraße. Das Haus existiert seit 1970 nicht mehr.
1932 übersiedelte Herr Stachl in die Grillparzerstraße, da die Werkstatt in der Villa Josefine zu klein geworden war. Er hatte bereits zwei Gesellen angestellt. 1934 heiratete er Aloisa Winklebauer aus Triglas-Kautzen, und 1935 kam sein Sohn Franz Josef zur Welt. Franz Josef bekam zwei Geschwister: Marie-Luise und Adolf. 1937 legte Herr Stachl Senior die Meisterprüfung ab. Gegen Ende der 1930er Jahre lief das Geschäft nach einigen schweren Wirtschaftsjahren besser.
1939 konnten benachbarte Geschäftslokale auf der Grillparzerstraße dazugemietet werden. Somit konnte er seine Schuhmacher- und Orthopädiewerkstätte mit einem Schuhhandel erweitern. Statt der ursprünglichen ca. 25 m² verfügte er nun über 38 m². Kurz darauf wurde ein weiteres Nachbarlokal angemietet, wodurch die Gesamtfläche auf etwa 60 m² wuchs. Während des Krieges lief das Geschäft glücklicherweise weiter. Herr Stachl Senior wurde sogar vom Kriegsdienst befreit, da er orthopädische Schuhe für verwundete Soldaten anfertigen musste. So konnte er sein Geschäft persönlich weiterführen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Bad Gastein einen Aufschwung im Wintertourismus. Die Firma beschäftigte bis zu fünf Gesellen in der Werkstatt, um der Nachfrage nach Maßschuhen gerecht zu werden. Ab den 1960er Jahren wurden jedoch zunehmend Fabrikschuhe populär, und die Nachfrage nach maßgefertigten Schuhen ging zurück. Der Verkauf von fertigen Schuhen wurde verstärkt.
Im Schuhgeschäft arbeitete auch Hildegard, geb. Smejkal (*1931 †2023) aus Wien, die Frau von Franz Josef Stachl, den sie 1957 geheiratet hatte, sowie viele Verkäuferinnen. Über die Jahre wurden zahlreiche Lehrlinge ausgebildet. Franz Josef und Hildegard bekamen zwei Kinder: Rudolf (*1959) und Christiane (*1962).
1980 stieg die Tochter Christiane in den Betrieb ein. Zwischen 1995 und 2015 leitete sie das Geschäft.
Chronik
1929: Franz Stachl gründet den Betrieb.
1932: Geschäftseröffnung in der Grillparzerstraße.
1949: Franz Josef Stachl beginnt seine Lehre im elterlichen Betrieb.
1952: Lehrabschlussprüfung von Franz Josef Stachl.
1954: Meister- und Orthopädieprüfung in Göttingen (Deutschland).
1957: Eintritt von Hilgedard Stachl in der Verkauf
1966: Erwerb des Wohnhauses von hinter dem Geschäft und Ausbau der Werkstatt.
1966: Franz Josef übernimmt die Werkstatt und das Schuhgeschäft.
1968: Franz Stachl (*1901 †1968) verstirbt.
1971: Franz Josef baut den Verkaufsraum um.
1973: Das Schuhhaus wird auf drei Etagen erweitert.
1980: Tochter Christiane tritt in den Betrieb ein.
1995: Christine Seer (geb. Stachl) übernimmt das Geschäft.
1999: Renovierung und Modernisierung des Geschäfts – das Traditionsunternehmen feiert 70 Jahre in Familienbesitz.
2015: Ende der Ära Stachl in Bad Gastein. Die Firma Pondorfer führt als Nachfolger das Schuhhaus in der Grillparzerstraße weiter.
Firmeninhaber
1929 – 1966: Franz Stachl (*1901 †1968)
1966 – 1995: Franz Josef Stachl (*1935)
1995 – 2015: Christine Seer (geb. Stachl) (*1962)
Schuhhaus Pondorfer
2015 – 2022 auf der Grillparzerstrasse und auch in Bad Hofgastein auch tätig